Split-Klimageräte Test 2018
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Bevor man eine Klimaanlage verteufelt, sollte man die
nachträgliche Fassadendämmung verdammen. Die energetische Sanierung einer
Fassade kostet einen 5-stelligen Betrag und amortisiert sich nie!
Ausnahmen je nach Baukörper bestätigen die Regel. Besitzer eines älteren
massiv gemauerten Eigenheims mit zweischaligem
Mauerwerk tun gut daran, eine eventuell geplante Sanierungsmaßnahme
kritisch zu hinterfragen und zugunsten eines im Test für gut befundenen
Klimasplitgerätes zu streichen. Kostet die Fassadendämmung eines
Einfamilienhauses im Schnitt 20000 Euro, so schlägt das Klimasplitgerät
einschließlich Montage mit etwa 1000 EUR zu Buche. Die Betriebskosten bei
mittlerer Nutzung (nur Kühlbetrieb) belaufen sich auf ca. 100 EUR pro
Jahr. Geht man davon aus dass die Klimaanlage alle 10 Jahre
erneuert werden muss, braucht es etwa 100 Jahre, möchte man auf die Kosten
einer Fassadendämmung kommen. Das erlebt keiner von uns, aber auch keine
Fassadendämmung! Auch wer seine Fassade isoliert kann die Hitze nicht
dauerhaft aus der Wohnung verbannen. Früher oder später muss auch er zur
Klimaanlage greifen, will er in tropischen Sommernächten seinen ehelichen
Pflichten nachkommen können. Ist das Mauerwerk von Wärme durchdrungen,
hilft auch das sachgerechte Fenstermanagement nicht weiter. Wie die
Schamottsteine in einem Dauerbrandofen, speichern die Außenwände die Wärme
und geben diese kontinuierlich und erbarmungslos an das Innere des Hauses
und dessen Bewohner ab.
Schwinden bei gesunden Menschen schlimmstenfalls Schaffenskraft, Libido und
Lebensfreude, so gelten die hohen Temperaturen als Hauptursache für den
plötzlichen Seniorentot in den Monaten Juli und August, welcher Männer ab 50
und Frauen ab 29 von der Bettkante haut. Wie die Alten leiden auch die
Kranken unter der sommerlichen Hitze. Am schlimmsten erwischt es jedoch die
Altkranken, sinken die Temperaturen auch in der Nacht nicht
unter 20 Grad Celsius.
Ist es wirklich sinnvoll den Rechenschieber auszupacken, um sich aufgrund
von Stromkosten die Anschaffung einer Klimaanlage auszureden? Wir glauben
es nicht. Komfort, Lebensqualität und Gesundheit gibt es nicht zum
Nulltarif. Das Kosten-/Nutzenverhältnis einer guten Klimaanlage scheint
uns stimmig. Doch trifft diese Aussage auf alle Klimageräte zu?
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Nicht immer steht man vor der Qual der Wahl, denn oft
kommt nur eine der beiden Varianten in Frage. Darf je nach Wohnsituation keine Außeneinheit an die Fassade montiert werden, kann nur das
Monoblock-Klimagerät in Betracht gezogen werden. Andere können auf die
Mobilität ihrer Klimaanlage nicht verzichten, da diese in verschiedenen
Räumen für Kühlung sorgen muss. Tagsüber im Wohnzimmer und des Nachts im
Schlafzimmer. Wobei die Lautstärke mobiler Klimageräte zwar den Beischlaf,
nicht aber den Nachtschlaf zulassen. Liegt ein Elternteil flach, aber noch
nicht auf dem Friedhof, muss die Klimaanlage möglicherweise für einige
Tage im Sterbezimmer für sinkendes Fiber sorgen. Auch hier ist die mobile
Klimaanlage im Vergleich zum Klimasplitgerät klar im Vorteil.
Doch auch das Klimasplitgerät muss den Vergleich aufgrund exklusiver
Vorteile nicht scheuen. So ist dessen Inneneinheit für gewöhnlich deutlich
leiser, als das Monoblockgerät und somit weniger störend. Da es nicht am
geöffneten Fenster betrieben werden muss, kann man es auch zentral im
Hausflur stationieren, um trotz des Festeinbaus mehrere
Räume abdecken zu können. Auf diese Weise ist in den Wohn- und
Schlafräumen kaum ein störendes Betriebsgeräusch vernehmbar. Bedenken
sollte man jedoch, dass die Außeneinheiten deutlich mehr Lärm verursachen,
als die Inneneinheiten der Inverter-Klimaanlagen. Zwar verliert sich deren
Lärm in der Weite des großdeutschen Raumes, aber in der Nähe der
Balkonsitzgruppe montiert, die Kaffeepause ihren Reiz verliert.
Das Inverter Klimasplitgerät entfaltet seine Kühlwirkung deutlich
schneller im Vergleich zur mobilen Klimaanlage. Im Vergleich zur Monoblock-Klimaanlage braucht das
Klimasplitgerät kein angekipptes Fenster zwecks Abführung der Abluft.
Klimaanlagen erzeugen durch das Abführen der Abluft einen Unterdruck im
zu kühlenden Raum. Dieser wird beim Betrieb einer mobilen Klimaanlage naturgemäß ausgeglichen, indem die gleiche
Menge Warmluft durch das angekippte Fenster in den zu kühlenden Raum
gesaugt wird. Ein Schildbürgerstreich welcher nicht nur die Kühlleistung
der Klimaanlage größtenteils eliminiert, sondern auch deren
Stromverbrauch vervielfacht. Im Klimaanlagen Test konnten wir den Inverter-Klimasplitgeräten im Vergleich zu den Monoblockgeräten,
eine 3x so hohe Energieeffizienz bescheinigen. Dies hängt freilich auch
damit zusammen, dass sich der Wärmetauscher einer Inverter-Klimaanlage
dort befindet wo er naturgemäß hingehört, nämlich außerhalb des zu
kühlenden Raumes. So wie bei einem Kühlschrank. Alles andere wäre ja wohl
auch ein Witz?! So gesehen ist die mobile Klimaanlage ein schlechter Witz.
Doch nicht nur die Kühlleistung erhebt das Klimasplitgerät über die mobile
Klimaanlage. Splitklimageräte integrieren eine Heizfunktion welche dank
der verbauten Wärmepumpe deutlich sparsamer agiert als eine elektrische
Direktheizung. Können Heizlüfter oder Ölradiator bestenfalls als Notnagel
herhalten, so kann das Klimasplitgerät die Zentralheizung längerfristig
und kostengünstig erübrigen. Erst wenn das Außenthermometer in den zweistelligen
Minusbereich fällt, heißt es den Kaminofen ergänzend in Betrieb zunehmen.
So kann zumindest in Ferienhäusern und in kleineren Wohnungen auf den
Einbau einer Zentralheizung verzichtet werden. Einschränkend muss erwähnt
werden, dass vermeintlich günstige Klimasplitgeräte aus Baumarkt- und
Supermarkt-Angeboten oft auf die Integration einer Wärmepumpe verzichten.
Dann kann man deren Heizfunktion
unter Ulk verbuchen. Monoblockgeräte verfügen i.d.R. nicht über eine
Heizfunktion. Selten ist ein teurer Direktheizer integriert.
Ein weiterer Vorteil der Klima-Splitgeräte liegt in deren Ästhetik,
zumindest wenn man sich die Außeneinheit einmal wegdenkt. Den unschönen
Anblick einer Außeneinheit vergessen viele, planen sie den Kauf einer
Split-Klimaanlage. Nicht immer findet sich für die schlechtere Hälfte der
Inverter-Klimaanlage ein verstecktes Plätzchen im Garten. Allzu oft
verschandeln die unschönen Blechkästen aufwendig sanierte
Fassaden. Innerhalb der Wohnung machen die besseren Hälften der
Klimasplitgeräte eine deutlich bessere Figur. Die dezenter verpackten
Verdampfer stören das Wohnambiente kaum und sind deutlich kompakter als
die wuchtigen Monoblockgeräte. Auch hängt ihnen kein potthässlicher
Megarüssel aus dem Hals. Die Abführung der Abluft erfolgt über eine dünne
Kupferleitung durch ein Löchlein im
Mauerwerk. Die besten Split-Klimaanlagen benötigen dafür nur eine 6-7cm
starke Bohrung! Damit fehlt dem Klimasplitgerät zwar gänzlich die
Mobilität, aber auch beim mobilen Klimagerät ist diese oft nur
theoretischer Natur. Soll das
mobile Klimagerät in annehmbarer Zeit eine
Kühlwirkung erzielen, muss das geöffnete Fenster so gut als möglich
abgedichtet werden. Eine solche Fensterabdichtung, hässlich wie die Nacht,
transferiert man nicht eben von Raum zu Raum. Wer also sein mobiles
Klimagerät tatsächlich mobil betreiben möchte, muss alle eventuell zu
kühlenden Räume vorbeugend mit einer Fensterabdichtung verschandeln.
Unserer Meinung nach gewinnt den
Klimaanlagen Vergleich ganz klar das Klimasplitgerät.
Wo immer es machbar ist sollte man auf eine mobile Klimaanlage
verzichten, wenngleich das Inverter-Splitgerät in der Anschaffung und vor
allen Dingen in der Montage merklich teurer ist. Binnen zweier Jahre haben
sich die Mehrkosten amortisiert. Nutzt man auch die phänomenale
Heizfunktion der Wärmepumpen-Splitgeräte (4kw Heizleistung aus 1kw
Strom), so amortisiert sich deren Anschaffungspreis bevor der überteuerte
Klimatechniker sein Trinkgeld versaufen konnte. Klimasplitgeräte müssen
aufgrund des verwendeten Kältemittels von Gesetzes wegen vom
Klimatechniker eines Fachbetriebes montiert werden. Diese verlangen nicht
selten 500 bis 1000 EUR für die Montage eines einfachen Klima-Splitgerätes.
Unseriöse Firmen veranschlagen deutlich mehr. Aus diesem Grunde stellt der Handel
bereits vorgefüllte und sehr einfach zu verschraubende Splitgeräte für die
Selbstmontage bereit. Verzichten Sie jedoch aus versicherungstechnischen Gründen nicht auf
die Abnahme durch Kältemitteltechniker und Elektriker! Fackelt die Bude aufgrund eines defekten Klimasplitgerätes ab, kann die Versicherung auf einen entsprechenden Nachweiß
bestehen. Eine regelmäßige Wartung durch den Kälte-Klima-Techniker ist
jedoch nicht notwendig, da die Menge des verwendeten Kältemittels zu
gering ist, um gemäß EG Verordnung Nr. 303/2008 wartungspflichtig zu sein
(<3kg).
In unserem Klimasplitgeräte Test 2018 beschränkten wir uns auf 13 Inverter-Klimaanlagen für Raumgrößen bis 40m². Bei der Auswahl der Split-Klimaanlagen orientierten wir uns an den Herstellerangaben, welche sich im Verlaufe des Testberichtes in 2 von 3 Fällen als unwahr heraus stellen sollten. Als Testumgebung diente ein Wohnzimmer mit Essecke und jeweils offener Tür zu Küche und Arbeitszimmer. Insgesamt galt es mit den Klimasplitgeräten eine Fläche von ca. 40m² zu kühlen. Die Raumhöhe betrug 2,65m. Macht zusammen einen zu kühlenden Rauminhalt von etwa 106 Kubikmetern. Ein ganz normales Wohnszenario also. Das Bauwerk entstand zu einer Zeit als Deutsche noch wie Deutsche aussahen und sich mit emporgerecktem Arm und flacher Hand auf Augenhöhe einen fröhlichen guten Tag wünschten. Das ungedämmte zweischalige Mauerwerk mit einer Gesamtstärke von 38cm beinhaltet einen Hohlraum von 8cm. Er dient der Hinterlüftung und sollte keinesfalls durch eine sogenannte Kerndämmung verfüllt werden. Windige Geschäftemacher preisen die Einblasdämmung als kostengünstige Form der Wärmedämmung von Wohnbauten mit zweischaligem Mauerwerk an. Dass durch die Zwischendämmung von Vor- und Hintermauerschale die Bauphysik älterer Gebäude nachhaltig geschädigt wird, verschweigen die Befürworter der Kerndämmung. Hört sich die Einblasdämmung zunächst recht ökonomisch an, erzielt sie aufgrund ihrer geringen Stärke keinen nennenswerten Wärmedämmeffekt. Stattdessen holt man sich die Feuchtigkeit und den Schimmel ins Haus. Kein Problem denn die besten Klimasplitgeräte besitzen ja einen leistungsstarken integrierten Luftentfeuchter und auch eine ökonomische Heizfunktion dank Wärmetauscher. Im Klima-Splitgeräte Test werden wir auch diese Funktionen gründlich testen, denn es sind unserer Meinung nach keine Zusatzfunktionen sondern Hauptfunktionen. Das beste Klima Splitgerät muss kostengünstig, schnell und komfortabel kühlen, heizen und entfeuchten. In Anbetracht hoher Anschaffungs- und Montagekosten muss ein künftiger Testsieger vielseitig eingesetzt werden können, damit sich die getätigten Investitionskosten zeitnah auszahlen.
Schon beim Auspacken der "Bausätze" machten sich erste
Unterschiede bemerkbar. Die Zahl der Einzelteile und deren Qualität
unterschieden sich merklich voneinander. So wurde uns im Test auch schnell
klar, weshalb Klimafachbetriebe für die Montage vermeintlich günstiger
Klimasplitgeräte 1000 EUR und mehr veranschlagen. Oftmals gilt es
Flickenteppiche aus fehlenden und teils defekten Einzelteilen in
mehrstündiger Arbeit zusammen zuschustern und die Garantie für die
geleistete Arbeit zu übernehmen. Nicht selten verweigern die
Klimatechniker die Montage einer Splitklimaanlage aus dem Baumarkt und
bestehen darauf, das Klimagerät selbst zu liefern. Dies geschieht nicht
nur um vom überteuerten Verkauf der Klima-Splitanlagen zu profitieren. Immerhin zwei der zu testenden Klimasplitgeräte erweckten den
Anschein, als seien sie für die Selbstmontage geeignet. Bei einem
der Inverter-Klimageräte war es tatsächlich so. Inneneinheit, Außeneinheit und
Kupferrohre waren derart vorbereitet (montagefreundlich und vorgefüllt),
dass sie ein Tütenkleber hätte montieren können. Lediglich eine etwa 70mm
starke Bohrung zwecks Verbindung von Innen- und Außeneinheit der
Splitklimaanlage war erforderlich, um die Bauteile via Schnell-Verbinder
verschrauben zu können. Das kann fast jeder! Zu beachten gilt es, dass für
die Außeneinheit der Inverter-Klimaanlage ein Stromanschluss benötigt
wird. Außeneinheit und Inneneinheit der zweiteiligen Klimaanlage dürfen
nicht zu weit voneinander entfernt stehen und auch der Höhenunterschied
darf max. 4m betragen. Insbesondere wer ein Multi-Klima-Splitgerät mit
mehreren Inneneinheiten installieren möchte, sollte sich vor deren Kauf
einen Plan machen. Die Außeneinheiten mit dem Kompressor sind teilweise
recht laut. Nahe an der Grenze zum Nachbarn positioniert, hat man mit dem Lärm
selbst nichts zu schaffen. Während wir ein Klimasplitgerät selbst
montieren konnten, ließen wir 8 weitere Testgeräte von einem befreundeten
Klimafachbetrieb installieren. Dies hätte uns normalerweise 5800 EUR
gekostet. Wir teilten uns stattdessen nach dem Klimasplitgeräte Test die
Testgeräte. Leider mussten 3 Klimageräte aufgrund fehlender Teile und/oder
schwerer Sicherheitsmängel vom Testbericht ausgeschlossen werden, bevor
dieser richtig begann. Es erwischte zwei Baumarkt Klimageräte der 300 EUR
Klasse und ein Premium Inverter-Klimasplitgerät für knapp 2000 EUR.
Immerhin 9 der Klimasplitgeräte konnten nun im Test die Versprechungen
ihrer Hersteller unter Beweiß stellen.
Im Folgenden konnten wir nun die Montageanleitungen im Tausch gegen die
Bedienungsanleitungen aus der Hand legen. Die mehrsprachigen "Handbücher"
enttäuschten zumeist im Test, denn die deutsche Sprache kam in ihnen oft
zu kurz und viel zu klein. Man tut gut daran sich wichtige Passagen mit
Hilfe des hoffentlich vorhandenen Multifunktionsgerätes vergrößert
auszudrucken. Alternativ mit dem Smartphone abfotografieren und am Display
vergrößern! Werden die Hersteller der Klimageräte anscheinend von Gesetzes
wegen dazu verdonnert seitenweise Sicherheitshinweise in die
Bedienungsanleitung zu drucken, so scheint es für die eigentliche
Gebrauchsanleitung keine gesetzlichen Vorgaben zu geben. Nur zwei der
Klimasplitgeräte bestanden den Test ihrer Bedienungsanleitung. Optional
bieten die Hersteller der besten Klimasplitgeräte den Download von
Montageanleitung und Bedienungsanleitung auf ihrer Website im Internet an.
Da kann man sich dann einzelne Passagen in Wunschgröße ausdrucken oder
sich schon vor dem Kauf der Klimaanlage ein Bild machen. Im Vergleich von
Bedienung und Handhabung der Klima-Splitgeräte galt es zweimal die Note
mangelhaft auszusprechen. Ursächlich dafür war jeweils die unzumutbare
Bedienungsanleitung, in Kombination mit einer furchtbaren Fernbedienung.
Auch die anderen Klimageräte glänzten allenfalls mit einer befriedigenden
Gebrauchsanweisung, erfreuten aber mit einer selbsterklärenden
Fernbedienung. Die englische Beschriftung der Tasten gehört heute leider
zum Standard und auch von der Ergonomie der beiliegenden Fernbedienung
sollte man sich nicht zuviel versprechen. In einem Fall befand sich keine
Fernbedienung im Lieferumfang der Inverter-Klimaanlage. Zwar gestaltete
sich deren Bedienung am Bedienteil der Inneneinheit recht unkompliziert,
aber wer will sich schon bei 30 Grad aus dem Sessel quälen? Da sucht man doch lieber die
Fernbedienung!
Der Einfluss der Klimasplitgeräte auf das Weltklima ist
vergleichsweise positiv. Was viele Hauseigentümer nicht bedenken ist die Tatsache,
dass die Herstellung von Dämmstoffen für die
Fassadendämmung einen unheimlichen Ressourcenverbrauch mit sich bringt.
Das dabei entstehende CO2 vermag ein Klimasplitgerät in 20 Jahren des
Dauereinsatzes nicht freizusetzen. Verwendet man ökologische Dämmstoffe
ist die Klimabilanz noch verheerender. Zwar binden die zur Dämmung
verarbeiteten Pflanzen während ihres Wachstums CO2, jedoch mussten vorher
oftmals Wälder weichen, um sie überhaupt anpflanzen zu können. Ein Wald
bindet 1000x mehr CO2 im Vergleich zur Ackerfläche. Von der
Sauerstoffproduktion und Feinstaubbindung wollen wir erst gar nicht reden.
Zurück zum Klimasplitgeräte Test und dem Wohnklima. Was kümmert uns das
Weltklima?
In diesem Test soll es uns nun um die Hauptfunktionen der Klimasplitgeräte
gehen. Wie schlagen sich die Kühl-, Heiz- und Entfeuchtungsfunktionen im
direkten Vergleich? Um die Herstellerversprechungen auf ihre Glaubwürdigkeit
hin zu überprüfen, orientierten wir uns in der Wahl der Testumgebung, an
den Maximalversprechungen im Datenblatt. Während die Kühlfunktion fast
immer ihren Zweck erfüllte, ergab der Klimasplitgeräte-Test große Unterschiede bei der
Heizleistung. Auch die Luftentfeuchter der Inverter-Klimageräte schnitten
höchst unterschiedlich ab. Wenngleich die Kühlleistung der
Split-Klimageräte im Test durch die Bank weg den Herstellerangaben
entsprach, brauchten einige Testkandidaten etwas länger zur Erreichung
ihrer Klimaziele. Andere Klimasplitgeräte lärmten uns etwas zu laut drauf
los und verbauten sich so die Chancen auf den Testsieger Titel. Die besten
Klimageräte säuselten im Test leise vor sich hin (Inneneinheit) und
könnten ohne weiteres im Schlafzimmer betrieben werden. Trotz geringer
Unterschiede schafften es alle im Test verbliebenen Klimasplitgeräte, die
Testumgebung zeitnah von 24 Grad Celsius, auf 20 Grad Celsius herunter zu
kühlen.
Subjektiv betrachtet kühlten jedoch einige Klimageräte merklich besser,
was an deren stärker dimensionierten Luftentfeuchtungsfunktion lag. Ziehen
günstige Klimasplitgeräte aus dem Baumarkt oft nur 10-20 Liter Wasser in
24h aus der Raumluft, so schafften die Besten im Test eine
Entfeuchtungsleistung von fast 30 Litern pro Tag. An schwülen Tagen macht
sich dieser Unterschied ganz deutlich bemerkbar. Da spielt die Temperatur
nur eine untergeordnete Rolle.
Der Luftentfeuchter
leistet auch als Bautrockner wertvolle Dienste und verhindert im Winter
die Schimmelbildung in verkorksten Neubauten und kaputt sanierten
Altbauten (Kerndämmung...).
Ebenfalls im Winter von Bedeutung, ist die Wärmepumpen-Heizfunktion der
Klimasplitgeräte. Kann man Heizlüfter und Heizstrahler aufgrund hoher
Stromkosten nur minutenweise zur Gemächterwärmung auf dem Pott
heranziehen, erbringt die Heizfunktion der besten Klimasplittgeräte eine
Heizleistung von 4-5 kW aus nur einem kW Strom. Da kann die Gasheizung aus
bleiben. Günstiger heizt die auch nicht. Leider besaßen nicht alle
Klimasplitgeräte eine Wärmepumpen-Heizfunktion, was deren Wert unserer
Meinung nach halbiert. Außer an extrem kalten Wintertagen unter -15 Grad
eignen sich Wärmepumpen-Klimaanlagen als ganzjährige Alleinheizung.
Clevere Bauherren kleinerer Häuser in offener Bauweise (Amerikanische
Küche, Amerikanisches Klo), verzichten deshalb ganz auf den Einbau einer
zentralen Heizungsanlage und kombinieren stattdessen ein
Inverter-Klimagerät mit einem Kamin, Kaminofen oder Festbrennstoffherd.
Vier der Klimasplitgeräte ließen im Test eine entsprechende Eignung
erkennen, wenngleich wir während unserer 6-monatigen Testphase (Ende
Februar bis Anfang August 2018) keinen extremen Frost unter -10 Grad
Celsius zu verzeichnen hatten. Einige Klimasplitgeräte waren mit der Größe
unserer Testumgebung überfordert. Das heißt sie vermochten zwar die
Kühlung der 40 Quadratmeter, nicht aber deren Beheizung. Mitunter wird
dies auch in den Datenblättern erwähnt, aber nicht immer. Schade!
Aufgrund begrenzter Räumlichkeiten hat unser "Dauertest" allenfalls
Symbolcharakter. Wir konnten keinen mehrjährigen Einsatz der
Split-Klimageräte simulieren, da es keinen Sinn gemacht hätte alle 9
Testgeräte zeitgleich in der gleichen Testumgebung zu testen. Gefrierbrand
beim Testpersonal wäre die Folge gewesen.
Trotzdem nahmen wir die Klimasplitgeräte im Test kräftig ran! Häufige
Schaltvorgänge aber auch den tagelangen Dauereinsatz hatten die
Klimasplitgeräte im Test
zu überstehen. Zwei der Klimasplitanlagen zeigten Nerven und
verabschiedeten sich mit einem Defekt aus dem Test. Ein Umtausch wurde
verweigert, weil wir den sachgerechten Einbau durch einen Fachbetrieb
nicht nachweisen konnten. Auch daran sollte man denken, versucht man sich
selbst! Die anderen Klima-Splitgeräte ließen im Testverlauf keinen
Verschleiß erkennen und hätten nach Testende als "Neuwertig"
weiterverkauft werden können. Leider gingen bei der Demontage 6 der 7
restlichen
Klimasplitgeräte kaputt. Genauer gesagt hätte das Montagematerial
erneuert werden müssen. Innen- und Außeneinheiten blieben intakt. In
unserer Wegwerfgesellschaft bedeutet dies aber trotzdem oft den
Totalverlust, da für nicht mehr hergestellte Inverter-Klimaanlagen auch kein bezahlbares Zubehör
und
keine bezahlbaren Kleinteile mehr angeboten werden. Unsere
Gesellschaftsordnung baut darauf auf. Sie lebt davon.
Im Dauertest zeigten sich natürlich auch die Stärken und Schwächen der
einzelnen Splitgeräte. Es waren immer die selben Inverter-Klimageräte
welche unseren "Lieblingsnachbarn" auf den Plan riefen. Wir montierten die
Außeneinheiten an einem Carport welches sich direkt an der Grenze zu
seinem Grundstück befindet. Die Lärmbelästigung machte ihn mitunter zornig
und ließ ihn rot anlaufen. Unseren Rat, er möge cool bleiben, nahm er
dankbar an und verschwand. Doch er kehrte bald wieder, diesmal mit einem
Knüppel und schlug einen vermeintlichen Produktprüfer zum Krüppel. Wie
sich herausstellte war dieser wohl nur ein Spion der Stiftung Warentest. Wir
warfen ihn über den Zaun, dort ward er in der Sonne braun. Ausnahmslos
alle Klimasplitgeräte wussten im Test mit ihren Außeneinheiten zu nerven.
Man sollte sich wirklich überlegen wo man sie montiert.
Auch bei den Inneneinheiten kann man im Vergleich zum mobilen Klimagerät,
nicht pauschal von einer ruhigeren Gangart sprechen. Eigentlich sollte es
so sein und es wird auch so beworben, denn Kompressor und ein Teil der
Lüftung befinden sich schließlich in der Außeneinheit. Tatsächlich aber
erschienen uns nur drei der neun Klimasplitgeräte im Test, darunter der
spätere Testsieger, angemessen leise und auch für Schlaf- und Sterbezimmer
geeignet. Zwar rauschten auch die besten Split-Klimageräte leise vor sich hin, wirkten dabei aber eher
beruhigend wie eine Meeresbriese. Zwei günstige Klimasplitgeräte aus
Baumärkten waren so laut,
dass wir auf der beiliegenden Fernbedienung verzweifelt nach einem
Lautstärkeregler suchten. Aber es fand sich keiner.
War unser Dauertest auch von kurzer Dauer, konnten wir doch einige Lehren
aus ihm ziehen. Wer eine günstige Inverter-Klimaanlage für weniger als 300
EUR im Baumarkt erwirbt, muss nicht nur alle zwei Jahre eine neue kaufen,
sondern auch alle zwei Jahre für die Montage löhnen. Ersatzteile gibt es
für solche billigen Klimasplitgeräte i.d.R. nicht. Wenn doch kommt man
oft günstiger, gleich eine neue Klimaanlage zu kaufen. Je günstiger das
Klimasplitgerät, desto schwieriger und teurer dessen Montage. Günstige Klima-Splitgeräte sind oft ziemlich laut. Dies bedeutet im Umkehrschluss
nicht, dass besonders teure Inverter-Klimageräte besonders gut sein
müssen. So erschienen auch Klimasplitgeräte für über 2000 EUR zum Test, welche nicht
annähernd an das Niveau unseres preislich im Mittelfeld liegenden
Testsiegers heran reichten. Wer vorher einen Testbericht ließt, kann unter
Umständen viel Geld sparen. Leider liegt der letzte Klimasplitgeräte Test
der Stiftung Warentest schon ein paar Jahre zurück. Aber wir sind ja auch
noch da.
Klimasplitgeräte leisten einen wertvollen Beitrag zur
Aufwertung des Wohnambientes. Zumindest wenn man sie anstelle einer mobilen
Klimaanlage in die gute Stube verbaut. Im Vergleich zum klobigen
Monoblock-Klimagerät mit seinem fetten Abluftschlauch, wirkt die
Inneneinheit der Klimasplitanlage filigran und unauffällig. Auch hier gab
es im Test Unterschiede bezüglich der optischen Ansicht festzustellen,
aber keine der Inneneinheiten als unansehnlich zu verspotten. Freilich
sollte man den kleinen Kasten nicht zu zentral verbauen, denn er versprüht
den Charme eines Rauchmelders oder Ölradiators. Im Vergleich zur mobilen
Klimaanlage wunderschön, aber für sich genommen auch nicht zierend.
Eine Ästhetik der Außeneinheiten war von uns im Test leider nicht festzustellen.
Im Gegenteil. Die Außeneinheiten sind unschön anzuschauen und verunstalten
sogar die
hässlichste Fassade. Leider gilt dies auch für die besten
zweiteiligen Inverter-Klimasplitgeräte im Test. Auch der spätere Klimasplitgeräte Testsieger konnte
seinen Vorsprung an dieser Stelle nicht ausbauen, sondern lediglich
verteidigen. Die Montage der Ausseneinheiten an Fassaden wird völlig
zurecht von vielen Vermietern verboten. Während man
Inneneinheiten oben im Raum montieren sollte (kalte Luft sinkt nach
unten) ist es ratsam, die Außeneinheiten in absonniger Lage erdnah hinter
einem immergrünen Strauch zu verstecken, oder seitlich am Haus zum
Nachbarn gerichtet zu montieren. Wenn er schon den Lärm ertragen darf, dann soll er
auch auf den Anblick nicht verzichten müssen!
Zur Ästhetik gehört natürlich auch die äußere Verarbeitung der
Klimaanlagen. Was hilft dir ein vom deutschen Ingeneuer durchgestyltes
Klimagerät, wenn sich die indischen Kinderarbeiter bei dessen Produktion zu
dumm angestellt haben?! Die Zeiten chinesischer Qualitätsarbeit sind
längst vorbei. Während einige Baumarktketten in Indien und Nordkorea
produzieren lassen, haben seriöse Unternehmen die Endmontage aus
Kostengründen wieder nach Deutschland verlegt. Immerhin unterschieden sich
so die Klimasplitgeräte in ihrer Verarbeitung auffällig
voneinander. Einheitliche Spaltmaße sind das Privileg einheimischer und
chinesischer Qualitätsprodukte. Die Split-Klimageräte aus Bau- und
Supermarkt-Angeboten sind oft deshalb so groß, weil deren Spaltmaße die
Außenabmessungen aufplustern. In den Datenblättern ließt man nichts davon!
Die Maßangaben im Datenblatt entsprechen selten der Realität, wie unser
Test mit dem Gliedermaßstab ergeben hat. Bei einer gut versteckten
Außeneinheit ist dies nicht weiter tragisch, aber wenn die Inneneinheit
derart schäbig von der Zimmerdecke prangert, dann können wir dies im Test
nicht ungestraft durchgehen lassen. Keines der Klimasplitgeräte kam im
Testbericht über ein "Befriedigend" hinaus (Rubrik Ästhetik einschließlich
Verarbeitung). Der Testsieger überzeugte abgesehen von der Außeneinheit.
Zwei der Inverter-Klimageräte kamen aufgrund mangelhafter
Verarbeitung nicht über das Testurteil "Mangelhaft" hinaus.
Mit einer guten zweiteiligen Klimaanlage kann man sich
und seiner Familie für relativ wenig Geld viel Gutes tun. In Zeiten der
Klimaerwärmung verlieren tropische Nächte ihren Schrecken, ist das
Eigenheim mit einem Klimasplitgerät gesegnet. Auch der extreme
Leistungsabfall bei Temperaturen über 25-30 Grad Celsius kann komplett
vermieden werden, besitzen Büros und Arbeitsstätten ein
Inverter-Klimagerät. Für uns im Test überraschend, die ökonomische
Heizfunktion einiger mit Wärmepumpe ausgestatteter Klimasplitgeräte. In
Zeiten milder Winter dank Erderwärmung, bedarf es kaum noch einer
Zentralheizung. Erst wenn die Temperaturen in den zweistelligen
Minusbereich fallen, geraten die Wärmetauscher der Klimaanlagen an ihre
Grenzen. An den wenigen Tagen der extremen Kälte reicht es den Kaminofen
anzuheizen, um für eine gemütliche Atmosphäre im Eigenheim zu sorgen.
Leider erfüllen nicht alle Klimasplitgeräte ihren Zweck. Zu sehr auf einen
günstigen Anschaffungspreis optimiert, gehen sie nicht selten kurz nach
einer sündhaft teuren Montage kaputt. Einige Inverter-Klimageräte erfüllen
ihren Zweck leidlich. Sie kühlen zwar die Temperatur herunter, zeigen aber
Schwächen bei der Luftentfeuchtung. Bei nicht wenigen der günstigen
Baumarkt Klimageräten galt es im Test schwerwiegende Verarbeitungsfehler
festzustellen. Dabei handelte es sich nicht nur um kosmetische Mängel.
Aufgeriebene Stromkabel, Leckaschen am Kupferrohr und scharfkantige
Bleche können die Gesundheit des Geizkragens und seiner Bagage gefährden.
Insgesamt 3 der 18 Klimasplitgeräte konnten im Test überzeugen und die
Vorurteile selbsternannter Ökofritzen widerlegen. Sie kühlten, reinigten
und entfeuchteten die Luft im Test, wie man es vom hohen Kaufpreis
erwarten durfte. Zusätzlich erfreuten sie das schwitzende Testpersonal
mit einer im Unterhalt sehr günstigen Wärmepumpen-Elektroheizung. Eine
Klimasplitanlage erfreute zudem durch einfachste Montage, welche der
ambitionierte Heimwerker in Eigenregie durchführen kann. Der Hersteller
bietet auf seiner Homepage eine Montageanleitung zum Download an. So kann
der zweifelnde Heimwerker prüfen, was er sich selbst zutraut und was er
besser dem Kältemitteltechniker und Elektriker überlässt.
Wer nicht zu sehr auf den Kaufpreis schielt hat die Chance ein wertiges
Klimagerät zu erwerben, welches seinen Mehrpreis nach kurzer Zeit
rechtfertigt. Es funktioniert effektiver und hält 10x so lange. Der hohe
Preis alleine ist jedoch keine Garantie. Lag unser Testsieger preislich im
Mittelfeld, so zählten die teuersten Full-Inverter-Klimaanlagen nicht zu
den Besten im Test. Vor dem Kauf einen Testbericht zu lesen ist somit
sehr empfehlenswert. Dies haben Sie hiermit getan.